24.04.2009

Hausgrundrisse der Kugelamphorenkultur in Döbeln-Gärtitz

Grubenbefund aus der Kugelamphorenkultur. 
© Landesamt für Archäologie

Bei Gärtitz ist es im Vorfeld eines Straßenbaus gelungen, Ausschnitte einer Siedlung der Kugelamphorenkultur zu untersuchen.

Außerhalb des sogenannten alpinen Pfahlbaukreises sind spätneolithische Hausgrundrisse immer noch eine Seltenheit. Dies gilt auch für die sog. Kugelamphorenkultur (3200-2800 v. Chr.), deren Verbreitungsgebiet von der Ukraine bis Mitteldeutschland reicht. In der Regel sind lediglich einzelne Grubenbefunde bekannt. Es ist daher ein außergewöhnlicher Glücksfall, dass es bei Gärtitz im mittelsächsischen Lößhügelland zwischen Dresden und Meißen im Vorfeld eines Straßenbaus gelungen ist, Ausschnitte einer Siedlung der Kugelamphorenkultur zu untersuchen. Neben mehreren kleinen, etwa 2 x 3 m messenden Sechspfostenbauten, die als Wirtschaftsgebäude anzusehen sind, zeichnet sich ein größerer mehrschiffiger Grundriss mit Doppelpfostenstellungen ab. Zudem liegt aus den Abfallgruben ein repräsentatives Keramik- und Silexspektrum vor, das dazu beitragen wird, künftig auch Oberflächenfunde besser einzuordnen.

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