23.03.2009

Archäologische Untersuchungen auf dem Burgberg in Meissen haben begonnen

Die Burg Meißen. Ausschnitt aus der Stadtansicht des Hiob von Magdeburg aus dem Jahre 1558. 
© Landesamt für Archäologie

Baubegleitend zu Leitungsverlegungen und Pflasterarbeiten auf dem Domplatz von Meißen werden von März bis Dezember 2009 durch das Landesamt für Archäologie Sachsen archäologische Grabungen auf dem Meißner Domplatz durchgeführt.

Umfangreiche archäologische Untersuchungen fanden bereits zwischen 1959 und 1963 auf dem Burgberg statt.  Diese konnten durch weitere Ausgrabungen in den letzten Jahrzehnten immer wieder ergänzt werden.
 
Die Besiedlung des markanten Felssporns reicht bis in die späte Bronze- und frühe Eisenzeit zurück (1200–500 v. Chr.). Bereits 1910 stießen Archäologen bei ihren Grabungen im Domchor auf Scherben der frühen Eisenzeit. Unter hochmittelalterlichen Mauerzügen wurden noch Gruben und Pfostenspuren der späten Bronze- und frühen Eisenzeit entdeckt sowie umfangreiches Keramikmaterial geborgen, welches etwa typische Schalen, Tassen, Terrinen und Vorratstöpfe umfasst.

Mittelalterliches Fundensemble, darunter reich verzierte Messergriffe aus Bein und die seltene Lederscheide eines Messers (links oben).
Mittelalterliches Fundensemble, darunter reich verzierte Messergriffe aus Bein und die seltene Lederscheide eines Messers (links oben).  © Landesamt für Archäologie


Die ältesten archäologisch nachweisbaren steinernen Befestigungsteile der Burg Meißen stammen aus der Zeit um 1100 n. Chr.. Im inneren Burgbereich konnte unter der heutigen Hofpflasterung vor dem Dom eine dichte Bebauung aus gut erhaltenen hölzernen Wohnhäusern und Bohlenwegen nachgewiesen werden, die sich in den Zeitraum von der Burggründung kurz vor 930 bis ins 12. Jahrhundert  datieren lässt. Diese Gebäudereste waren außerordentlich gut erhalten.

 

Funde aus dem Keller des 1492 errichteten Kornhauses der Burg Meißen. Malproben aus Porzellan um 1750/60, signiert mit Namen. Vereinzelt sind auch die ab 1723 als Porzellanmarke gebräuchlichen gekreuzten Schwerter erkennbar (z.B. Bildmitte).
Funde aus dem Keller des 1492 errichteten Kornhauses der Burg Meißen. Malproben aus Porzellan um 1750/60, signiert mit Namen. Vereinzelt sind auch die ab 1723 als Porzellanmarke gebräuchlichen gekreuzten Schwerter erkennbar (z.B. Bildmitte).  © Landesamt für Archäologie
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