12.11.2013

Auf dem Präsentierteller

Dr. Eberhardt Bönisch, Referatsleiter Braunkohlenarchäologie BLDAM, und Dipl.-Ing. Thomas Reuter, LfA, beim Scannen des Holzobjekts. 
© Landesamt für Archäologie

Ein paläolithischer Holzfund wird gescannt

Im Rahmen einer Kooperation mit dem Brandenburgischen Landesamt für Denkmalpflege und Archäologischen Landesmuseum (BLDAM) öffnete das Landesamt für Archäologie Sachsen erneut die Türen seines 3D-Scan-Studios, um einen spätsaale-/eemzeitlichen Holzfund aus Brandenburg digital zu erfassen. Der in drei Fragmenten erhaltene Tannenholzstab weist eine Mindestlänge von ca. 70 cm auf und ist leicht gebogen. Sein spitzes Ende lässt möglicherweise auf eine Bearbeitung durch Menschenhand schließen.
  
Das Objekt stammt aus den unteren Verfüllschichten eines verlandeten eemzeitlichen Sees, der bei einer geologischen Erkundung im nordwestlichen Teil des Braunkohletagebaus Jänschwalde, Brandenburg, entdeckt wurde. In seinen Sedimenten haben sich weiterhin Überreste von Groß- und Kleinsäugern und Pflanzen erhalten, die zu Datierungszwecken und klimatischer Einordnung herangezogen werden können. In der Eem-Warmzeit (127.000 bis 115.000 vor heute), die die letzte Warmzeit vor unserer heutigen darstellt, lebte der Neandertaler. Ihr schloss sich die Weichsel-Kaltzeit an, in der es zum jungpleistozänen Artensterben kam.
  
Nachdem der derzeitige Zustand des Holzstabs mit Hilfe des Streifenlichtscanners digital gesichert ist, kann nun mit den Restaurierungsarbeiten im BLDAM begonnen werden, um auch die erhaltenen Rindenreste zu konservieren. 

 

 

Der fragmentierte Holzstab kann digital zusammengesetzt werden.
Der fragmentierte Holzstab kann digital zusammengesetzt werden.   © Landesamt für Archäologie
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