04.06.2009

Grabung Quartier V/1 am Dresdner Neumarkt abgeschlossen

Zu den herausragenden Funden zählt eine sog. »Brakteaten-Dose«, die vermutlich zur Aufbewahrung früher Geldmünzen diente. Sie ist die erste ihrer Art aus Dresden. 
© Landesamt für Archäologie

Mit einem Pressetermin, bei dem Ergebnisse sowie die bedeutendsten Funde vorgestellt wurden, fand gestern Nachmittag die Grabung im Quartier V/1 ihren Abschluss.

 

Im Zuge der Neubebauung der kriegszerstörten Quartiere rund um die Frauenkirche soll das südlich der Frauenstraße gelegene Quartier V/1 wieder bebaut werden. Die im Rahmen des Neubauvorhabens geplanten Bodeneingriffe machten vorhergehende archäologische Untersuchungen und Dokumentationsarbeiten auf ca. 1000 m² notwendig.

Bereits im Jahr 2006 waren am Standort der Heinrich-Schützresidenz umfangreiche Grabungen erfolgt und dabei weitläufige z.T. doppelstöckige Kellergewölbe freigelegt worden. Auch an der jetzigen Grabungsstelle konnten zahlreiche historische Kellergewölbe aufgedeckt und dokumentiert werden. Dazu kommen Spuren älterer Bautätigkeit, die durch Keramik-Reste in das 13. /14. Jahrhundert datiert werden können.

Die Frauenstraße liegt innerhalb der mittelalterlichen Stadtumwehrung und bezieht Ihren Namen vom Frauentor, das den Ausgang in Richtung Frauenkirche und das umliegende Quartier ermöglichte. Der Straßenname ist seit 1370 in den Quellen belegt. Im Unterschied zu den eher einfachen Behausugen vor dem Stadttor, befanden sich an der Frauenstraße und in den benachbarten Straßen bürgerliche Häuser, deren Ursprünge wohl in das 13. Jahrhundert zurückgehen dürften.

Dr. Thomas Westphalen

Leiter der Abteilung II - Archäologische Denkmalpflege, Stadtkernarchäologie: Bautzen, Dresden, Görlitz, Leipzig, Meißen, Pirna, Zittau

Telefon: 0351 8926-602

Telefax: 0351 8926-999

E-Mail: Thomas.Westphalen@lfa.sachsen.de

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