18.06.2004

Illegaler Handel mit archäologischen Fundstücken verhindert

Kopie eines menschlichen Schädelbruchstückes 
© Landesamt für Archäologie

Gemeinsame Presseerklärung der Staatsanwaltschaft Leipzig, des Landesamtes für Archäologie mit Landesmuseum für Vorgeschichte und des Landeskriminalamtes Sachsen

Beamte des Landeskriminalamtes Sachsen durchsuchten am vergangenen Mittwoch, den 16. Juni 2004 die Wohnung eines 32-jährigen Leipzigers und stellten mehrere sehr wertvolle archäologische Fundstücke unversehrt sicher. Das Landesamt für Archäologie war durch eigene Recherchen in einem Internet-Auktionshaus auf den Leipziger Anbieter aufmerksam geworden, der mehrere archäologische Fundstücke dort zum Kauf anbot. Die schnelle, unkomplizierte und professionelle Zusammenarbeit zwischen dem Landesamt für Archäologie und den Strafverfolgungsbehörden führte innerhalb von 24 Stunden zur Ermittlung eines Tatverdächtigen. Durch die sächsische Landesarchäologin, Frau Dr. Judith Oexle, die bei der Durchsuchung mit vor Ort war, konnten die meisten Fundstücke sicher identifiziert und zugeordnet werden.
erster Becher
erster Becher  © Landesamt für Archäologie

Bei den aufgefundenen Gegenständen handelt es sich u.a. um zwei vollständig erhaltene Gefäße und einen tönernen Löffel, zeitlich einzuordnen in das 3. Jahrtausend v. Chr. bis um 1000 v. Chr. Die Objekte stammen aus archäologischen Grabungen in der Leipziger Harth aus den 50er Jahren. Die Herkunft der Stücke konnte das Landesamt für Archäologie mit Landesmuseum für Vorgeschichte über vorhandene Datenbanken zweifelsfrei bestimmen: Sie stammen aus dem Museum für Naturkunde Leipzig. Die sichergestellte Kopie eines menschlichen Schädelbruchstückes aus der bekannten Fundstelle von Bilzingsleben (Thüringen) stammt aus dem Besitz des Landesmuseums für Vorgeschichte Halle/ Sachsen-Anhalt. Sie wurde während einer Ausstellung im Naturkundemuseum Leipzig im Jahr 2001 entwendet.

2ter Becher
2ter Becher  © Landesamt für Archäologie
Die Herkunft weiterer archäologischer Fundstücke, die sich im Besitz des Hobby-Sammlers befanden, wird derzeit geprüft. Gegen den 32 Jahre alten Beschuldigten ermittelt die Staatsanwaltschaft Leipzig gemeinsam mit dem Landeskriminalamt Sachsen wegen des Verdachtes der Hehlerei. Die Ermittlungen dauern an.
tönerner Löffel
tönerner Löffel  © Landesamt für Archäologie
Landeskriminalamt Sachsen,  Pressesprecher: Lothar Hofner /Christin Gerull M.A., 

Neuländer Straße 60, 01129 Dresden, Telefon: 0351 855-2020, 2021 Telefax: 0351 855-2095 
 
Ansprechpartner für das Museum für Naturkunde Leipzig: Kulturamt der Stadt Leipzig 0341-123-4281

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