03.02.2014

Monitoring-Projekt zur Lagerung archäologischer Grubenhölzer gestartet

Dr. Jana Gelbrich vom DSM und Philipp Schmidt-Reimann, Restaurator des ArchaeoMontan-Projektes vor der mikroskopischen Aufnahme eines Holzschnittes.  
© Landesamt für Archäologie

Dr. Jana Gelbrich vom Deutschen Schiffahrtsmuseum Bremerhaven gibt einführung in die Mikroskopie von Holzschnitten

In der vergangenen Woche war Dr. Jana Gelbrich vom Deutschen Schiffahrtsmuseum Bremerhaven (DSM), einem Institut der Leibniz-Gemeinschaft, zu Gast bei den Restauratoren des ArchaeoMontan-Projektes am LfA in Dresden. Frau Dr. Gelbrich leitet die Holzkonservierung sowie das Forschungslabor für Nasshölzer beim DSM und ist ausgewiesene Expertin für mikrobiologischen Holzabbau. Ihre Fachkenntnisse bilden eine wichtige Grundlage um ein gemeinsames Monitoring-Projekt zur Lagerung archäologischer Grubenhölzer zu starten, das von ihr und dem Restaurator des ArchaeoMontan-Projektes Philipp Schmidt-Reimann durchgeführt wird.
Im derzeit angewendeten Verfahren werden die montanarchäologisch geborgenen Grubenhölzer nach deren Bergung in Polyethylen-Folie verpackt und in einem kühlen, dunklen Raum mit hoher Luftfeuchtigkeit temporär verwahrt, bevor sie sukzessive restauratorisch bearbeitet werden.  Im Rahmen des Monitoring soll nun zunächst die Frage geklärt werden, welche Prozesse auf mikrobieller Ebene während dieser temporären Lagerung in den Hölzern ablaufen bzw. welcher Zeitrahmen für die temporäre Lagerung der unkonservierten Funde nicht überschritten werden sollte. Hierbei wurde eine von Frau Dr. Gelbrich praktizierte Methode des Monitorings archäologischer Hölzer adaptiert, wobei  mikroskopische Veränderungen an rezenten Probehölzern untersucht werden.

Die Wannen der Nassholzkonservierung des ArchaeoMontan-Projektes fassen bis zu 1500 Liter PEG-Lösung.
Die Wannen der Nassholzkonservierung des ArchaeoMontan-Projektes fassen bis zu 1500 Liter PEG-Lösung.   © Landesamt für Archäologie

Um solche Veränderungen erkennen zu können, gab Frau Dr. Gelbrich den Restauratoren des ArchaeoMontan Projektes an zwei aufeinanderfolgenden Tagen eine praktische Einführung in die Mikroskopie von Holzschnitten, speziell im Hinblick auf die Erkennung charakteristischer Abbaumerkmale holzzerstörender Pilze und Bakterien, wie sie im archäologischen Fundmaterial zu beobachten sind.  Da das Monitoring der für dieses Projekt präparierten Holzproben mehrere Monate umfasst, sind laufende Absprachen notwendig und weitere Treffen geplant.

 

Philipp Schmidt-Reimann, Dipl. Rest. (FH), M.A.

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