16.10.2013

Archäologische Sondierungen im Dresdner Zwinger

Zu Beginn der Grabungen wird der Aschebelag des Zwingerhofes entfernt. Darunter befinden sich Schotterschichten aus den 20er-Jahren des 20. Jh. 
© Landesamt für Archäologie

Seit dieser Woche können Besucher des Dresdner Zwingers die archäologischen Untersuchungen im Hof mitverfolgen.

Ist nun zunächst eine Fläche im Nordteil geöffnet, werden bis Ostern 2014 weitere archäologische Schnitte an verschiedenen Stellen der einstigen Gartenanlage angelegt werden.

Erkundet werden Teile der Vorgängerbebauung des Zwingers, wie das Reithaus (1673/78 durch Wolf Caspar von Klengel errichtet) und die Alte Zwingergrotte aus dem 17. Jahrhundert. Das Reithaus wurde ab 1712 und die Alte Grotte ab 1716 auf Anweisung von August dem Starken für den Bau des Zwingers wieder abgebrochen. Darüber hinaus soll die mittelalterliche Zwingermauer und die Lage des Stadtgrabens in diesem Teil Dresdens erforscht werden.

Der Zwinger – ursprünglich Orangerie, Garten und Festplatz – entstand ab 1710 im Auftrag August des Starken, eines leidenschaftlichen Sammlers südländischer Pflanzen. Ausführung und Planung bestritten sowohl Architekt Matthäus Daniel Pöppelmann als auch Bildhauer Balthasar Permoser. Museale Funktion, wie sie bis heute weitergeführt wird, erhielt der Zwinger 1728. In der Mitte des 19. Jahrhunderts kam zur Elbe hin die Sempergalerie hinzu. Folgenschwer durch die Luftangriffe von 1945 zerstört, wurde die gesamte Anlage in den 1950er- und 60er-Jahren wiederaufgebaut und umfasst seitdem wieder die Gemäldegalerie Alte Meister, den Mathematisch-Physikalischen Salon und die Porzellansammlung. Die eigentlichen Funktionen als Orangerie und Garten besitzen heute keine Bedeutung mehr, was die aktuellen archäologischen Maßnahmen umso interessanter macht. 

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