Ausgrabungen in Freiberg
Archäologische Untersuchungen am Sächsischen Oberbergamt Enden im Mai
Das Sächsische Oberbergamt, mit Sitz in der historischen Altstadt von Freiberg, plant einen Erweiterungsbau. Aus diesem Grund finden auf der zukünftigen Baufläche seit September letzten Jahres archäologische Untersuchungen statt. Das fünfköpfige Team vom Landesamt für Archäologie Sachsen konnte auf der ca. 105 qm großen Fläche tief in die Geschichte Freibergs eintauchen.
Bisher wurden 157 Befunde dokumentiert, die einen faszinierenden Überblick über Freibergs Entwicklung der Bebauung und des Bergbaus geben. Zu den ältesten Befunden zählen Reste einer Gebäudefassade aus dem 13. Jahrhundert, die durch einen Tagesbruch einer mittelalterlichen Abbaustrecke einstürzte sowie ein verfüllter Tagesbruch aus dem 13. bis 14. Jahrhundert. Die in der Altstadt Freibergs präsenten Spuren des mittelalterlichen Silberbergbaus finden sich auch unterhalb des Sächsische Oberbergamtes! Fundamentreste eines technischen Ofens aus dem 14. Jahrhundert bezeugen feuergefährliches Gewerk innerhalb der historischen Stadtmauern.
Die Ausgrabungen haben gleichfalls bemerkenswerte Funde hervorgebracht. Dazu gehören zahlreiche Keramikfragmente, unter denen sich auch Scherben aus dem 12. Jahr-hundert, also der Gründungszeit der Stadt Freibergs, befinden. Überreste von technischer Keramik stehen gewiss in Verbindung mit den Fundamenten des technischen Ofens. Eine Tonfigur aus dem 15. Jahrhundert stellt ein Wiegenkind dar, bei dem es sich wahrscheinlich um das Christuskind handeln soll. Metallfunde sind selten und noch nicht restauriert, wie z.B. eine Gürtelschnalle aus dem 15. Jahrhundert oder zwei noch nicht näher bestimmte Münzen, möglicherweise aus dem 16. Jahrhundert.
Die Arbeiten in Freiberg werden voraussichtlich in der zweiten Maiwoche abgeschlossen sein und die Ausgrabungsergebnisse werden weiter zur Erforschung der Geschichte der Stadt Freiberg beitragen.