26.03.2019

Beginn umfangreicher Ausgrabungen im südwestsächsischen Zwickau.

Aus dem Bereich der Stadtmauer geborgener Topf des 13. bis 14. Jahrhunderts an der Peter-Breuer-Straße in Zwickau. Im Hintergrund die mächtige Asche- und Ziegelschicht eines im Mittelalter niedergebrannten Hauses.  
© Landesamt für Archäologie

Nach mehr als fünf Jahren Unterbrechung haben dieses Frühjahr wieder archäologische Ausgrabungen im Stadtgebiet von Zwickau begonnen, die sich an verschiedenen Stellen bis zum Ende dieses Jahres erstrecken werden.

Den Start bilden die baubegleitende Untersuchungen beim Abriss eines größeren Gebäudekomplexes im Viertel westlich des Doms. Der Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (Niederlassung Zwickau) plant hier an der Peter-Breuer-Straße den Bau eines Hochtechnologiezentrums für die Westsächsische Hochschule Zwickau. Dabei wurden zahlreiche Befunde des 13. und 14. Jahrhunderts freigelegt. Darunter befinden sich der erste mittelalterliche Begehungshorizont des Viertels, eine Fasslatrine, ein Abschnitt der Stadtmauer und Brandschutt eines Hauses. Die Befunde liefern bisher die überraschende Erkenntnis, dass dieser Bereich trotz seiner Nähe zur um 1180 errichteten Marienkirche nicht von Anfang an in die Besiedlung einbezogen wurde, sondern erst gut 50 bis 100 Jahre später besiedelt wurde. Die weiteren Untersuchungen versprechen ähnlich spannende Ergebnisse.

Jörg Wicke/Matthias Conrad

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