21.02.2019

Brunnen auf Burg Mildenstein ist eine Fundgrube

Bei 63 m Teufe liegen verstürzte Hölzer und zwei Fahrten (Leitern), die rechte misst 4,70 m Länge. 
© Landesamt für Archäologie

Schon über 60 m Teufe erreicht


Bei den derzeit laufenden Sanierungsarbeiten am Brunnen im Innenhof von Burg Mildenstein in Leisnig stießen die Archäologen des LfA auf zahlreiche Relikte aus der Vergangenheit. Der Brunnen auf Mildenstein ist ein erstaunliches Bauwerk, ist er doch bis auf die obersten vier Meter vollständig in den anstehenden Fels gehauen. Sein Durchmesser schwankt zwischen  2 m und 1,60 m, wobei der Querschnitt mit zunehmender Tiefe abnimmt. Die Datierung seiner Entstehung ist noch unerforscht. Einer landläufigen Annahme  folgend, soll Kaiser Friedrich I., Barbarossa, Mitte des 12. Jh. seine Anlage beauftragt haben.

Bei den bisherigen Arbeiten wurden bis etwa 53 m Tiefe Schuttmassen des 18. und 19. Jahrhunderts ausgehoben, in denen zahlreiche Keramikreste, Fragmente von Ofenkacheln und auch Tierknochen gefunden wurden. Hier stießen die Ausgräber auch auf eine hölzerne Zwischenbühne mit einem darunterliegenden Hohlraum. Zwischen 60 und 63 m Tiefe fanden die Archäologen verstürzte Holzbalken aus der Zwischenbühne und zwei Fahrten (Leitern), von denen eine 4,70 m lang ist und einen guten Erhaltungszustand aufweist. Dendrochronologische Untersuchungen an den Hölzern sollen nun klären, aus welcher Zeit die hölzerne Zwischenbühne stammt, welche vermutlich den letzten Versuch einer Sanierung des mehrere Jahrhunderte alten Brunnens darstellt. Eine geplante Sondierung soll zudem feststellen, ob in den nächsten 10 Metern mit weiteren Bühnen oder bereits mit der Sohle des Brunnens gerechnet werden kann.

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