17.07.2018

Eine Motte im Korn

Die Größe der mittelalterlichen Burganlage wird an den Strohballen im oberen Bildabschnitt erkennbar. 
© Landesamt für Archäologie

Archäologische Denkmale aus der Luft betrachtet

Die große Trockenheit führt in diesem Sommer dazu, dass sich archäologische Befunde sehr detailreich in Getreidefeldern erkennen lassen – so auch die Reste dieser mittelalterlichen Burganlage aus dem 13./14. Jahrhundert.

Der Name »Motte« für diese spezielle Art von Burg hat natürlich nichts mit der gleichnamigen Insektenart zu tun, sondern wurde aus dem Französischen übernommen, wo er »Erdscholle/-klumpen« bedeutet. Damit kommt man der Konstruktion der Befestigung auf die Spur, die aus einem künstlich angelegten Erdhügel mit einem drauf errichteten Holzturm besteht. Die Anlage wurde durch umlaufende Palisaden und Gräben gesichert. Geläufig ist auch der Name Turmhügelburg.

Anders als steinerne Befestigungen waren diese Burgen nicht sehr haltbar, und so sehen wir in unserem Feld nur noch die Bewuchsmerkmale im Getreide: dunkle Ringe für Gräben, hellere für den Befestigungshügel und Wälle. Oberirdisch ist nichts mehr erhalten, und sobald die Felder wieder abgeerntet sind, verschwinden auch die Hinweise auf die Reste im Boden.
 

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