17.12.2015

Grabungen am »Bernsteinkarree« in Leipzig

Alt und Neu in der Leipziger Katharinen Straße: Renaissancezeitliche Kellermauern des ehemaligen »Lotter-Haueses« liegen über der dunklen Verfüllung eines hochmittelalterlichen Erdkellers, während linker Hand der moderne Bau des Bildermuseums ins Bild rückt. Im Hintergrund das moderne Bürohaus Katharinen Straße 8. 
© Landesamt für Archäologie

Die Ausgrabungen am letzten der vier »Museumswinkel« am Leipziger Museum der Bildenden Künste gehen in den zweiten Abschnitt.

Entlang der Katharinen Straße deckten die Archäologen die Kellerbereiche der ehemaligen Häuser 20 – 26 auf. Reste der renaissancezeitlichen Kellermauern aus Ziegeln und Gewölbeansätze fanden sich noch in gutem Erhaltungszustand; flächig war auch noch das Katzenkopfpflaster erhalten, von dem ein kleiner Ausschnitt zur weiteren Erhaltung als Block geborgen werden wird. In den archäologisch noch intakten Bereichen trafen die Forscher zudem auf Erdschichten die bis in vorgeschichtliche Perioden zurückreichen. So fand sich im Keller des ehemaligen Lotterhauses noch die Verfüllung eines Erdkellers aus dem hohen Mittelalter.
 

Ein hervorragend erhaltner Türbogen im Keller der früheren Katharinen Straße 24. Die Untersuchung ergab, dass der Steinmetz die linke Laibung verkehrt herum bearbeitet hat, der Stein steht nun auf dem Kopf.
Ein hervorragend erhaltner Türbogen im Keller der früheren Katharinen Straße 24. Die Untersuchung ergab, dass der Steinmetz die linke Laibung verkehrt herum bearbeitet hat, der Stein steht nun auf dem Kopf.  © Landesamt für Archäologie

Den Ausgräbern bieten die Funde und Befunde das komplexe Bild einer sich laufend wandelnden Stadt, in deren Boden älteste und modernste Geschichte nahe beieinander liegen.

Im nun folgenden Grabungsabschnitt wird die Restfläche entlang des Brühl in Angriff genommen. Noch besteht Hoffnung, hier auf Spuren der namengebenden Katharinen Kapelle aus dem 13. Jahrhundert zu stoßen.

Abdruck aus fernen Zeiten: Der Handabdruck eines Arbeiters ist auf einem der Ziegel gut bewahrt.
Abdruck aus fernen Zeiten: Der Handabdruck eines Arbeiters ist auf einem der Ziegel gut bewahrt.  © Landesamt für Archäologie
zurück zum Seitenanfang