18.07.2013

Neufund eines bandkeramischen Idol-Fragments aus Pitschütz, Kr. Meißen

Das 3,5 cm große Bruchstück des Idols von Pitschütz. 
© Landesamt für Archäologie

Fragment einer Figur aus der Jungsteinzeit ist über 7.000 Jahre alt

Bereits seit Herbst letzten Jahres fanden im Bereich einer ausgedehnten linienbandkeramischen Siedlung in der Lommatzscher Pflege archäologische Untersuchungen statt, bei denen mehr als 2.000 Befunde aufgedeckt wurden. Anlass der Grabungen war die Erweiterung einer Milchviehanlage in Pitschütz.  Zwar wurden die Außenarbeiten bereits im Juni 2013 abgeschlossen, die Reinigung und Konservierung des umfangreichen Fundmaterials dauert jedoch noch an. Neben Felssteingeräten, Mahlsteinbruchstücken und vielen Feuersteinartefakten wurde hauptsächlich Keramik geborgen.
Unter letzteren Stücken sticht neben einem Spinnwirtel besonders das Fragment eines Idols heraus, das aus einer großen Siedlungsgrube stammt.

Das Bruchstück ist noch 3,5 cm lang und weist an beiden Enden alte Bruchstellen auf. Im unteren Bereich sind trotzdem noch Ansatzspuren einer zweifachen Fortsetzung erkennbar, bei denen es sich um die Beine der Figur handeln dürfte. Eine kleine, runde Vertiefung kann evtl. als Nabel interpretiert werden. Das Fragment ist außerdem mit eingeritzten Linien verziert. Insgesamt reiht sich der Neufund gut in die bekannten sächsischen anthropomorphen und zoomorphen Figuren und Gefäßapplikationen ein, deren bekannteste wohl der sog. Adonis von Zschernitz sein dürfte. Die nächsten Vergleichsstücke stammen jedoch aus dem benachbarten Albertitz und wurden bereits in den 70iger Jahren geborgen.

Das Bruchstück stammt aus der Verfüllung dieser Siedlungsgrube.
Das Bruchstück stammt aus der Verfüllung dieser Siedlungsgrube.  © Landesamt für Archäologie

Meldung zum Download

zurück zum Seitenanfang