01.08.2014

Sanierung der Katharinen Str. 19 in Leipzig

Grabungsleiterin P. Schug erläutert die Funde im Katharinenhof. 
© Landesamt für Archäologie

Spielzeug, Probierstein eines Goldschmieds und Lederreste aus dem 13. Jahrhundert

Seit dem 26.6.2014 führte ein dreiköpfiges Team mit namhafter Unterstüt-zung der UKB Projektentwicklung GmbH archäologische Untersuchung im barocken Katharinenhof durch.

Unter Leitung von Frau Schug untersuchten die Kollegen im Rahmen der Sanierung des Bürgerhofes 200 m² Fläche der Hofdurchfahrt bis zu einer Tiefe von 3,50 m. Dabei kamen u.a. ein renaissancezeitlicher Gewölbekeller zum Vorschein sowie mehrere große Gruben, die der Entnahme von Lehm und Sand für den Hausbau gedient hatten. Sie datieren in das 13. Jahrhundert.

Aus der Zeit zwischen 1200 und etwa 1350 stammen auch viele der in die Hunderte zählenden Einzelfunde  –  darunter ein seltenes Holzschwert, mit dem ein Kind sicherlich den Rittern nacheiferte. Zu den ungewöhnlichen Funden gehören auch der Probierstein eines Gold-schmiedes mit linearen Einritzungen und eine kleine menschliche, karikaturistisch anmutende Figur, deren Bedeutung noch Rätsel aufgibt.

Mit dieser Ausgrabung begeht das Landesamt zugleich ein Jubiläum, trägt sie doch das interne Kürzel L-200. Diese Nummer steht für die Anzahl der Grabungen im Leipziger Stadtgebiet seit dem Jahr 1993 und verdeutlicht die hohe Intensität archäologischer Forschung in Leipzig. Zugleich ist sie Beleg für die umfangreichen Bauaktivitäten in den zurückliegenden 21 Jahren, denn nur dort wird das LfA aktiv, wo die archäologische Substanz durch Baumaßnahmen gefährdet ist.

Die Grabungen im Katharinenhof wurden am 30. Juli abgeschlossen

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