03.08.2016

Vom Kloster zum Finanzamt

Grabungsleiter Silvio Bock erläutert dem sächsischen Finanzminister Professor Georg Unland (mit blauer Mappe) die Ausgrabungen. 
© Landesamt für Archäologie

Ausgrabungen im ehemaligen Franziskanerkloster in Annaberg Buchholz

Noch bis vorr. Mai  2017 erforscht  das Landesamt für Archäologie Sachsen im historischen Stadtkern von  Annaberg-Buchholz das Areal des ehemaligen Franziskanerklosters. Mit einer Untersuchungsfläche von über 3200 qm handelt es sich um die flächenmäßig größte Grabung, die in der Stadt im Erzgebirge jemals stattgefunden hat.
Die Ausgrabungen sind notwendig, weil über den Resten der Klosteranlage ein neues Finanzamt errichtet werden soll. Zum gestrigen Pressetermin besuchte auch der sächsische Finanzminister Georg Unland die Ausgrabung und informierte sich über die bisherigen Ergebnisse.
Das Kloster wurde im Jahr 1502 gegründet und im Zuge der Reformation bereits  1540 wieder aufgelöst. Die bislang freigelegten Mauern zeigen deutlich den Grundriss der Anlage. Gut sichtbar sind die ausgezeichnet erhaltenen roten Bodenfliesen des ehemaligen Kreuzganges.
Nach Auflösung des Klosters wurden die Räumlichkeiten zeitweise als Münze genutzt. Unzählige Probiertiegel zeugen von der Beprobung des erzgebirgischen Silbers. Immer wieder finden die Ausgräber  Brandspuren der historisch bezeugten Stadtbrände. Der große Stadtbrand von 1731 zerstörte die Klosteranlage endgültig.
 

Drohnenaufnahme der ehemaligen Klosteranlage
Drohnenaufnahme der ehemaligen Klosteranlage  © Landesamt für Archäologie
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