23.03.2022, 10:00 Uhr

Ausgrabungen bei Canitz (Riesa)


Bereits ein im Vorfeld der Untersuchungen aufgenommenes Drohnenfoto zeigte eine erstaunliche Dichte von Befunden 

Untersuchungen im Vorfeld der ONTRAS-Ferngasleitung bei Canitz (Riesa)- Siedlungsspuren von der Jungsteinzeit bis zum Mittelalter

Im Vorfeld der Verlegung einer ONTRAS-Ferngasleitung führt das LfA zurzeit archäologische Untersuchungen in der Nähe von Canitz bei Riesa durch. Seit Beginn der Arbeiten konnten auf einer Fläche von ca. 2200 qm bisher über 500 Befunde dokumentiert werden. Die Fundobjekte zeigen, dass das Gebiet seit der Bandkeramik vor ca. 7000 Jahren bis hin zur slawischen Aufsiedlung bis zum 12. Jahrhundert immer wieder besiedelt war. So finden sich neben bandkeramischen Scherben auch Steingeräte, stichbandverzierte Scherben, eine spätneolithische Pfeilspitze, handgemachte Keramik aus der Bronze- und Eisenzeit,  auf der Töpferscheibe hergestellte Keramik aus der jüngeren Römischen Kaiserzeit und wellenbandverzierte Scherben der mittelalterlichen Slawen. Spinnwirtel und ein Webgewicht sind Hinweise für eine Textilproduktion vor Ort. Darüber hinaus konnte der Grundriss eines ca. 2500 Jahre alten eisenzeitlichen Hauses von 15 Meter Länge und acht Metern Breite anhand der regelmäßigen Pfostengruben rekonstruieren werden.

Konzentriertes Arbeiten des Grabungsteams
Durch die Befunddichte rückt auch das Grabungsteam während der Arbeiten zusammen  © LfA Sachsen
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