20.06.2017

Ausgrabungen im ehemaligen Franziskanerkloster Annaberg gehen zu Ende

Etwa 200 Bürgerinnen und Bürger Annabergs nutzten das gute Wetter und ließen sich von den Archäologinnen und Archäologen die Grabungsbefunde erklären. 
© Landesamt für Archäologie

Öffentliche Führungen locken 200 Besucher an

Die archäologischen Grabungen auf dem Baufeld des zukünftigen Finanzamtes Annaberg-Buchholz stehen kurz vor dem Abschluss. Bevor das Grabungsteam des Landesamtes für Archäologie Sachsen das Areal Ende Juni räumt, hatten die die Bürgerinnen und Bürger Gelegenheit, diese außergewöhnlichen Ausgrabungen noch einmal persönlich zu besuchen.

Anfang April 2016 begannen die großflächigen archäologischen Grabungen auf ca. 3.000 m² Fläche. Bis zu zehn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unter Leitung eines Archäologen waren im Einsatz. Anlass für die Grabungen war die Tatsache, dass der Bau des Finanzamtes inmitten des Standortes des ehemaligen Franziskanerklosters realisiert wird.

Für die Archäologen erwies es sich als  großer Glücksfall, dass in den Jahrhunderten nach der Aufhebung des Klosters im Jahr 1540  auf dem Areal nur wenig Bautätigkeit stattgefunden hatte,  vom Amtsgericht und dem Finanzamt-Magazin abgesehen. So  gab es für das Grabungsteam Anlass zur Hoffnung, dass sich im Erdreich noch Relikte aus der Klosterzeit erhalten hatten.

In der Tat konnten die Archäologen bereits nach kurzer Zeit u.a. die gut erhaltenen Mauerzüge der  Klausurgebäude sowie des Klosterkreuzganges freilegen. Aus der kurzen Nutzungsphase als Münze stammen Überreste von Probieröfen und  Tausende Objekte von technischer Keramik, wie sie im 16.Jahrhundert im Probier- und Schmelzprozess verwendet wurde. Es handelt sich dabei um eines der größten Konvolute dieser Art in Deutschland.

 

Bereits im Sommer 2016 zeigten sich die gut erhaltenen Reste der nördlichen und westlichen Klausurgebäude des Franziskanerklosters.
Bereits im Sommer 2016 zeigten sich die gut erhaltenen Reste der nördlichen und westlichen Klausurgebäude des Franziskanerklosters.  © Landesamt für Archäologie
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