20.05.2017

Frühlingsspaziergang im Teichgebiet Biehla-Weißig

Die Wanderung gab Anlass zu mancherlei Beobachtung 
© Landesamt für Archäologie

Heute luden der Staatsbetrieb Sachsenforst, das Museum der Westlausitz, die Archäologische Gesellschaft in Sachsen e.V. (AGiS) und das Landesamt für Archäologie Sachsen zum Frühlingsspaziergang ins idyllische Teichgebiet Biehla-Weißig.

Vierzig Teilnehmerinnen und Teilnehmer ließen sich von Fachspezialisten  während des Rundgangs Erläuterungen zu Wald- und Teichbewirtschaftung, Archäologie, Flora und Fauna geben  sowie auf manche Besonderheit am Wegesrand aufmerksam machen.


Ziel der Wanderung war die Sumpfschanze von Biehla. Dieser Ringwall befindet sich heute im FFH-Gebiet Teichgebiet Biehla-Weißig und ist eine der wenigen Fundstellen in Sachsen, bei denen durch die Feuchtbodenerhaltung organische Reste erhalten geblieben sind. Bei Ausgrabungen in den Jahren 2000-2003 wurden oberflächennah vielfältige Befunde und Funde angetroffen, darunter prähistorische Hölzer in Originallage von Haus- und Wallkonstruktionen. Im Inneren der Sumpfschanze wächst heute außerdem eine seltene Orchideenart.


Bereits im April 2015 war die prähistorische Anlage Thema eines Workshops, in dessen Fokus die Entwicklung eines Schutzkonzeptes stand, das den Interessen von Naturschutz, Landwirtschaft und Archäologie gerecht werden kann. Denn die Bewahrung des naturgeschützten Zustandes der Feuchtwiese vor der natürlichen Wiederbewaldung  beugt nicht nur der Durchwurzelung der archäologischen Befunde durch junge Bäume und Schilf vor, sondern hilft auch, die seltenen Pflanzen zu erhalten. Durch die starke Durchfeuchtung des Bodens können dienotwendige Mahd und die Beräumung des Grünschnittes jedoch nur in sehr aufwendiger Handarbeit ohne Maschineneinsatz erfolgen. Dem Engagement von Sachsenforst, das die Anlage im Sommer 2016 von Privatbesitzern übernehmen konnte, ist es zu nun zu verdanken, dass dieser Schutz dauerhaft gewährleistet ist.
Nach der Wanderung bot sich schließlich die Gelegenheit, die gewonnen Eindrücke und Erlebnisse in gemütlicher Runde beim Mittagessen in der Teichwirtschaft der Familie Bräuer Revue passieren zu lassen und weitere Möglichkeiten des Zusammenwirkens von Natur- und Denkmalschutz zu besprechen.
 

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