15.06.2007

Grabungen an der Dresdner Landhausstr. 6 abgeschlossen

Kellerbefunde an der Landhausstraße 6 im Überblick; links das Steigenberger Hotel. 
© Landesamt für Archäologie

Seit dem 7.5.2006 wurde auf dem Gelände unmittelbar neben dem Steigenberger "Hotel de Saxe" nahe dem Neumarkt gegraben.

 Einzelne Keller, die sich bereits unter unter dem benachbarten Steigenberger „Hotel de Saxe“ fanden, zeigen, dass hier seit etwa 1400 gesiedelt wurde. Eine intensive Bebauung entstand jedoch erst ab um 1550, als mit der Schleifung der Frauentorbefestigung und der Anlage des Neumarktes das Gebiet ins Zentrum der entstehenden Residenzstadt rückte.
Berühmtester Bewohner dieses Grundstücks, war Nicolaus Crell, Kanzler des Kurfürsten Christian I. Nach dem Tode des Kurfürsten wurde er 1601 vor dem Johanneum hingerichtet, weil man ihm Sympathien mit den Calvinisten nachsagte. Später waren Grundstück und Bebauung in den Händen der Grafen von Kintzky und der Freiherren von Rechenberg.
1715 –17 wurde unter der Regie von George Bähr, dem Architekten der Frauenkirche, und George Haase ein großzügiges Palais errichtet, das Wolfgang Dietrich von Beichlingen, einem Höfling Augusts des Starken, gehörte.

Die Fassade zur Landhausstraße wirkte für Dresdner Verhältnisse ungewöhnlich monumental, was vor allem durch die über zwei Geschosse reichenden Pilaster und den reichen Reliefschmuck über den Fenstern erreicht wurde. Seinen bis 1945 geläufigen Namen bekam das Haus ab 1835, seit es als Hotel vor allem auch für britische Reisende diente.
Nach Abschluss der Ausgrabungen wird der Bauherr auf dem Grundstück ein Wohn- und Geschäftshaus errichten.

Fragmente einer prächtig gefassten Ofenkachel aus der Gründerzeit belegen die üppige Ausstattung des Briitsh Hotel.
Fragmente einer prächtig gefassten Ofenkachel aus der Gründerzeit belegen die üppige Ausstattung des Briitsh Hotel.  © Landesamt für Archäologie
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