16.10.2014

Grabungen in der Freiberger Nonnengasse

Blick auf das Grabungsgelände in der Freiberger Nonnengasse mit zahlreichen erkennbaren Baustrukturen 
© Landesamt für Archäologie

Archäologie zieht positive Zwischenbilanz: Zahlreiche Befunde und Funde zur Freiberger Stadtgeschichte dokumentiert.

Im Vorfeld anstehender Überbauung führt das Landesamt für Archäologie Sachsen seit Mitte August in der Freiberger Nonnengasse Ausgrabungen durch. Eine erste Zwischenbilanz zeigt, dass sich dieses lohnt, denn auf der 38 x 30 m großen Fläche in der Freiberger Oberstadt wurden bislang zahlreiche Baustrukturen dokumentiert und mehrere hundert Funde geborgen. Anhand der gefundenen Keramik lassen sich einzelne Bauphasen ab dem Ende des 12. bis in das 18. Jahrhundert unterscheiden und zeugen von der wechselnden Nutzung des Areals.

Die Referatsleiterin Südwestsachsen, Frau Dr. Christiane Hemker (Mitte), freut sich mit den Grabungsleitern Matthias Schubert (rechts) und Mathias Bertuch (links) über die gut erhaltenen Zeugnisse des Siedlungsgeschehens.
Die Referatsleiterin Südwestsachsen, Frau Dr. Christiane Hemker (Mitte), freut sich mit den Grabungsleitern Matthias Schubert (rechts) und Mathias Bertuch (links) über die gut erhaltenen Zeugnisse des Siedlungsgeschehens.  © Landesamt für Archäologie
Als wahre Fundgruben erweisen sich dabei bislang neun Latrinen aus unterschiedlichen Nutzungsphasen zwischen dem 15. und 18. Jahrhundert, in denen sich nicht nur Teile der ursprünglichen hölzernen Einbauten erhalten haben, sondern auch zahlreiche hier entsorgte Gegenstände der zugehörigen Haushalte. Dass hier nicht nur gewohnt sondern auch gearbeitet wurde, belegen mindestens vier Ofenstrukturen und dem bergbaubegleitenden Gewerbe zuzuordnende Funde wie Schlacken und Probiergefäße. In einem Bereich der Grabungsfläche kamen zudem die Spuren einer aus historischen Karten bekannten barocken Gartenanlage zu Tage.
Fund aus der Nonnengasse: Der Kopf einer frühneuzeitlichen Tonfigurine
Fund aus der Nonnengasse: Der Kopf einer frühneuzeitlichen Tonfigurine  © Landesamt für Archäologie

Vom Alltag der hier wohnenden Familien zeugen zahlreiche Keramik- und Glasscherben, Textilreste, aber auch Bruchstücke eines Spielzeugpferdchens sowie frühneuzeitlicher Tonfigurinen.

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