11.02.2022, 08:00 Uhr

Gut integriert

Kreuzgang (Mitte) und Kirche (re.) des Dominikanerklosters während der Ausgrabungen im Sommer 2012. 
© Fraunhofer Institut IVI

Mauerreste des ehemaligen Dominikanerklosters Freiberg im Vorlesungsgebäude der TU Bergakademie erhalten.

In den Jahren 2010 bis 2012 führte das Landesamt für Archäologie Sachsen (LfA) umfangreiche Ausgrabungen im Bereich des ehemaligen Dominikanerklosters an der Freiberger Prüferstraße durch. Das Kloster wurde um 1243 gegründet und nach der Reformation im 16. Jahrhundert aufgelöst. An seiner Stelle wurden Wohnhäuser errichtet und das Kloster verschwand aus dem Stadtbild.

Bei archäologischen Untersuchungen stellte sich heraus, dass die Grundmauern des Klosters und seiner Kirche noch in weiten Teilen erhalten war.  Die Klausur mit dem Kreuzgang und seiner Originalpflasterung mit Fliesen sowie Überreste des Langhauses der Kirche konnten freigelegt und dokumentiert werden. Dutzende von Grabstätten fanden sich unter dem Kreuzgang und in der Kirche.

Es gelang den Akteuren von LfA und Bauherrn, dem Sächsischen Immobilien und Baumanagement (SIB) Teile des Mauerwerks in das auf dem Areal errichteten Schlossplatz Quartier der TU Bergakademie zu integrieren und damit einen geschichtsträchtigen Ort der Bergstadt sichtbar zu machen. Das neue Gebäude ist dem Dominikanermönch Dietrich von Freiberg gewidmet, der im 13. und 14. Jahrhundert u.a. in Freiberg, Trier, Paris, Koblenz wirkte und schließlich Provinzialvikar der Ordensprovinz Teutonia seines Ordens wurde.

Mauern der ehemaligen KLausur und der Kirchen-Nordseite konnten im Vorlesungsgebäude erhalten werden. Beispielhaft wurden Fliesen aus dem Kreuszgang nachempfunden.  © Landesamt für Archäologie Sachsen, T. Westphalen
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