30.10.2014

Internationale Fachtagung zur Montanarchäologie in Dippoldiswalde

Die Teilnehmer der Exkursion in das ehemalige Schmiedeberger Bergbaurevier 
© Landesamt für Archäologie

Vom 23. bis 25. Oktober 2014 fand in Dippoldiswalde unter dem Titel »Ergebnisse und Perspektiven­« die abschließende Konferenz des Ziel 3-Projektes ArchaeoMontan statt.

Fast 170 Teilnehmer informierten sich über die Resultate der fast dreijährigen grenzüberschreitenden deutsch-tschechischen Zusammenarbeit. An zwei Vortragstagen referierten insgesamt 29 Fachwissenschaftler aus den Bereichen Archäologie, Geschichte, Geologie, Vermessung, Geoinformatik, Geochemie, Geophysik, Paläobotanik, Anthrakologie, Dendrochronologie, Restaurierung sowie Grabungstechnik.

Die Vorträge stellten eine spannende Gegenüberstellung von archäologischen Geländearbeiten beiderseits der Grenze bei gleichzeitiger Nutzung der Geistes- sowie Naturwissenschaften dar. So wurden u.a. die Ergebnisse der »ArchaeoMontan-Aktivitäten« des tschechischen Instituts für archäologische Denkmalpflege Nordwestböhmens in Most, die geologischen Untersuchungen des Tschechischen Geologischen Dienstes sowie die Ergebnisse der Grabung der hochmittelalterlichen Siedlung »Roter Hirsch« vorgestellt. Darüber hinaus standen Themen aus der Restaurierung, Dendrochronologie, Anthrakologie sowie der historischen Forschung im Fokus.

Die Projektleiterin Frau Dr. Christiane Hemker fasst die Ergebnisse des Projektes zusammen.
Die Projektleiterin Frau Dr. Christiane Hemker fasst die Ergebnisse des Projektes zusammen.  © Landesamt für Archäologie

Zu den interessantesten Vorträgen der Konferenz gehörten zweifellos die erstmalige Vorstellung der Grabungsergebnisse in Niederpöbel, die Analyse der ältesten urkundlichen Erwähnung des Silberbergbaus von 1330 im böhmischen Erzgebirgsraum, die Vorstellung des bisher einzigen bekannten Paares mittelalterlicher Lersen (lederne Beinlinge) sowie die Darstellung der bergbaubedingten landschaftlichen Veränderungen in Pöbeltal.

Am dritten Konferenztag fand eine Fachexkursion unter der Leitung von Dipl.-Ing. Volkmar Scholz vom Sächsischen Oberbergamt Freiberg statt. Diese führte durch das ehemalige Schmiedeberger Bergbaurevier. Neben der Befahrung des sog. »Fledermausstollens«, wurden die Pingen »Kupfergrube« und das Altbergbauareal »Zinnklüfte« besichtigt.

Im Rahmen der Tagung fand auch das Hauptereignis des gemeinsamen sächsisch-tschechischen Projektes statt. Am Abend des 23.10.2014 wurde die neue Wanderausstellung »Silberrausch und Berggeschrey. Archäologie des mittelalterlichen Bergbaus in Sachsen und Böhmen« feierlich eröffnet. Über 300 Gäste nahmen an der Veranstaltung in der Kirche St. Marien und Laurentius in Dippoldiswalde teil.

Zur Tagung erschienen ist bereits der bilinguale Tagungsband »ArchaeoMontan 2014. Ergebnisse und Perspektiven«, der beim Landesamt für Archäologie Sachsen erhältlich ist.

Jitka Hričková

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