Lackprofil im Fokus der Forschung
Bodenerosion und Klimawandel
Im Sommer 2025 wurde im Vorfeld des Tagebau Nochten ein Lackprofil, also das dauerhafte Abbild des Bodens, einer ehemaligen Meilergrube zur Holzkohlegewinnung geborgen. Nun wird es im Rahmen des grenzüberschreitenden Interreg-Projekts »Fragiles Erbe/Kruche dziedzictwo« restauriert und für Untersuchungs- und Präsentationszwecke aufbereitet. Ziel ist es, die feinen Strukturen und Schichtungen im Bodenbild dauerhaft zu erhalten.
Das geborgene Lackprofil zeigt, wie sich Landschafts- und Umweltprozesse in der Region entwickelt haben. Im Profil sind deutliche Spuren von Bodenerosion erkennbar. Diese sind ein konkretes Beispiel dafür, wie Klima und Landnutzung die archäologischen Fundschichten beeinflussen. Hier zeigt sich also unmittelbar, wie Klimawandel und Bodenerosion archäologische Bodendenkmale gefährden.
Unter Bodenerosion versteht man den Abtrag des Oberbodens durch Wasser oder Wind. Dadurch verringert sich die Mächtigkeit des Bodens und archäologische Kulturschichten werden anfälliger für Beschädigungen oder Verlust. Am Fundort lässt sich nachvollziehen, wie durch erosive Prozesse nicht nur die natürliche Bodenstruktur verändert wurde, sondern auch archäologische Befunde etwa durch Verlagerung, Freilegung oder Zerstörung gefährdet sind.
Die gewonnen Erkenntnisse fließen in die Arbeiten des Interreg-Projekts »Fragiles Erbe/Kruche dziedzictwo« ein. Dabei entstehen unter anderem Handlungsempfehlungen und ein Leitfaden zum Schutz archäologischer Bodendenkmale, die von klimabedingten Prozessen bedroht sind.
Das Interreg-Projekt Fragiles Erbe/Kruche dziedzictwo wird von der Europäischen Union aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung im Rahmen des Kooperationsprogramms INTERREG Polen – Sachsen 2021-2027 finanziert.