15.12.2022, 16:00 Uhr

Chemnitzer Mikwe transportabel

Ein Mann hält den 3D-Druck der Mikwe in seinen Händen.
Der handliche 3D-Druck zeichnet sich durch hohe Detailtreue aus. 
© Landesamt für Archäologie Sachsen

3D-Druck im Maßstab 1:35

Das Jüdische Ritualbad aus der Chemnitzer Johannis-Vorstadt gibt es jetzt auch »zum Mitnehmen«. Im Auftrag des LfA stellte die Leipziger Firma Formicum 3D-Service GmbH auf Basis der Scannerdaten vom Original einen 3D-Druck im Maßstab 1:35 her. Der aus gepresstem Papier hergestellte Druck zeichnet sich durch enorme Detailtreue und Farbgenauigkeit aus. Das Modell dient der Veranschaulichung für die Öffentlichkeit, zumal der Originalbefund zur Zeit in einer massiven Füllung und Abdeckung aus Erdmörtel vor Beschädigungen gesichert wird und nicht mehr sichtbar ist.

Ein größeres, weniger handliches, Modell ist bereits in Vorbereitung.
Ein größeres, weniger handliches Modell ist bereits in Vorbereitung.  © Landesamt für Archäologie Sachsen
Das Original: Die Mikwe nach der Freilegung im Frühjahr 2022
Das Original: Die Mikwe nach der Freilegung im Frühjahr 2022  © Landesamt für Archäologie Sachsen

Die Mikwe war überraschend bei archäologischen Grabungen im Vorfeld von Baumaßnahmen in der Johannis-Vorstadt entdeckt worden. Das Areal liegt historisch außerhalb der mittelalterlichen Stadtmauern von Chemnitz. Bislang war nichts von jüdischen Einwohnern in dem Quartier bekannt. Aufgrund der Größe und Lokalisierung wird es sich um ein Ritualbad im Keller eines Privathauses gehandelt haben. Die Nachforschungen dauern an, ebenso wie die Überlegungen zum weiteren Umgang mit dem für Sachsen einmaligen Fund.

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